Schreiben mit Schreibprozess

Frustration vermeiden mit dieser Checkliste zum Semesterstart

 

Bildnachweis: Originalbild von rawpixel on Pixabay

Große Schreibprojekte wirken geradezu lähmend auf mich. 
Es sind so viele Aufgaben zu erledigen, dass ich kaum weiß, wo ich starten soll. 

Ein neues Semester bedeutet häufig: neue Themen für Arbeiten werden verteilt. 
Mir hilft es, zu Beginn einen Workflow für mich zu definieren: Meinen Schreibprozess. 
So vermeide ich (hoffentlich!) gleich zu Beginn eine Schreibblockade. 
 
Egal ob bei meiner ersten Seminar- oder Hausarbeit, meiner Abschlussarbeit oder Dissertation: es lohnt sich immer, einen Blick (zurück) auf den eigenen Schreibprozess zu werfen. Denn es gibt meist immer etwas zu verbessern. 

Zu Beginn eines Projektes nehme ich mir eine halbe Stunde Zeit und gehe diese Checkliste durch, um mein Schreibprojekt zu planen: 

 

  1. Kennen Sie Ihr Ziel
    Als Student muss mir klar sein, was mein Betreuer von mir erwartet.  
    Dazu lese ich die schriftlichen Anforderungen an meine bevorstehende Arbeit in Ruhe durch. Diese geben Aufschluss über die Themenwahl, die Länge der Arbeit und die Anzahl der nötigen Literatur-Quellen.

    Aber auch erfahrene Wissenschaftler sollten diesen Schritt nicht außen vor lassen.

    Beim Projektstart sollten Sie überlegen, in welcher Zeitschrift Sie die Arbeit später veröffentlichen möchten.  
    Wenn Sie gerade einen Artikel beginnen, beurteilen Sie das Themenspektrum der Zeitschrift. Denn Ihre Arbeit soll sich gut in die Zeitschrift einfügen.
  2. Entwickeln Sie Ihre Strategie
    Machen Sie sich mit den einzelnen Schritten des Forschungsprozesses in Ihrer Disziplin vertraut.  
    Finden Sie heraus, worin die einzelnen Schritte praktisch bestehen und welche Erwartungen in Sie gesetzt werden.  
    Diese Erwartungen sind abhängig vom akademischen Level, auf dem Sie sich befinden.

    Skizzieren Sie Ihre Schritte, um sie leichter zu verinnerlichen.
    So könnte ein typischer Schreibprozess einer Seminararbeit aussehen:



    Ein Schreibprozess ist aber kein linearer Prozess. Hier stimmt meine Skizze nicht mit der Realität überein.
    Sie werden immer wieder einen Schritt zurück machen müssen. Dies gehört auch am Ende Ihres Projektes dazu.
  3. Planen Sie Ihre Zeit ein
    Überblicken Sie die Zeit, die Ihnen für Ihr Projekt zur Verfügung steht.
    Planen Sie dazu von Ihrer Deadline aus rückwärts.

    Tragen Sie wichtige Termine in Ihren Kalender ein, den Sie immer bei sich haben. Ob dieser aus Papier ist oder auf Ihrem Smartphone spielt keine Rolle.

    Es nimmt den Druck, wenn Sie regelmäßige Zeiten für Einzelarbeiten einplanen. Schauen Sie sich Ihren Zeitplan oft an und ändern Sie ihn, falls es nötig ist.

    Bei einem Zeitplan geht es nicht darum, sich streng an das vorgegebene Datum zu halten. Es geht darum, dass Sie wichtige Arbeiten bewusst erledigen. Finden Sie den richtigen Zeitpunkt mit Blick auf Ihre weiteren Verpflichtungen.
  4. Machen Sie sich Notizen
    Überlegen Sie - noch bevor Sie den ersten Artikel lesen - wie und wo Sie sich Notizen machen möchten. Auch die Information, woher Sie diese Idee oder den Versuchsaufbau haben, ist später wichtig.

    Informieren Sie sich darüber, welche Methoden Sie zum Sammeln und Verwalten Ihrer Ideen, Gedanken und Quellen nutzen möchten: Karteikarten, Klebezettel, Textmarker, etc.

    Schauen Sie sich auch Software an, die Ihnen dabei helfen kann.
    Mit Literaturverwaltungsprogrammen organisieren Sie Ihre Quellen und formatieren Ihre Arbeit in einem bestimmten Zitationsstil.
    Andere Programme unterstützen Sie, Ihre Ideen und Gedanken zu gliedern und Zusammenhänge herzustellen.
    Citavi übernimmt beide Aufgaben und ist kostenlos verfügbar für Projekte mit bis zu 100 Literaturquellen.

    Egal für welche Methode Sie sich entscheiden:
    Sie werden effizienter schreiben, wenn Sie Ihre Ideen und Quellen organisieren.

    So bleibt Ihnen der Horror erspart, am Abend vor Ihrer Deadline ein weißes Blatt Papier vor sich zu haben.
  5. Beginnen Sie, auch wenn Sie sich noch nicht bereit fühlen
    Sobald Sie einen groben Plan haben, verbringen Sie nicht zu viel Zeit damit, ihn gleich zu verfeinern. Eine halbe Stunde Planung reicht.

    Auch der perfekte Workflow nimmt Ihnen die Arbeit nicht ab!

    Sobald Sie mitten im Arbeitsfluss sind, werden Sie automatisch Ihren Schreibprozess anpassen. 

 

Haben Sie Tipps, wie Sie Ihren Schreibprozess festgelegt haben? 
Welche Rituale haben Sie und welche Pläne machen Sie, wenn Sie ein neues Schreibprojekt starten?  
Halten Sie sich an Ihren Arbeitsplan? 
 

Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Erfahrungen, Vorschläge und Kommentare mit uns auf Facebook teilen.

Erstellt von: Jennifer Schultz – Veröffentlicht am: 13.03.2018
Tags: Erste Seminararbeit


Über Jennifer Schultz

Jennifer Schultz ist die einzige Amerikanerin im Citavi-Team, was ihr ihre Kollegen aber (normalerweise) nicht verübeln. Ihre Leidenschaft, Wissenschaftler bei ihrer Arbeit zu unterstützen, brachte ihr einen erfolgreichen Studienabschluss. Sie mag es aber auch, schwierige Sprachen zu lernen, draußen in der Natur zu sein und ihre Nase in ein Buch zu stecken.

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